Open Space und Bar Camp? Was ist das?

Open Space ist eine Methode der Moderation für große Gruppen. Mit ihr lassen sich Konferenzen von etwa 20 bis 2000 Teilnehmern strukturieren und mit ihr lassen sich vor allem komplexe, schwer eingrenzbare Themen bearbeiten. Beispielsweise könnte man die Frage „Wie wollen wir uns als Unternehmen zum Thema Künstliche Intelligenz aufstellen?“ beantworten.

Ich habe in meiner Moderationsausbildung eine solche Veranstaltung als Teilnehmer durchlaufen und später auch Großgruppenmoderationen durchgeführt. Die Anforderung an die Strukturiertheit und die Abgestimmtheit an das Team der Moderator*innen ist wirklich enorm, aber die Ergebnisse sind dafür auch ebenso spannend.

Die Moderation legt zu Beginn einen festen Ablauf mit zeitlichen Vorgaben fest. Formuliert werden die Anforderungen an die Teilnehmenden und die Regeln, nach denen der Prozess abläuft. Die Moderation sorgt sich um die Transparenz der Ergebnisse, die am Ende eines jeden Arbeitszyklus von den Gruppen vorgestellt werden und für den jeweils nächsten Zyklus die Basis bilden. Theoretisch muss die Moderation komplett neutral bleiben, manchmal sind Ordnungsleistungen und Hilfestellungen bei der Sortierung der Themen von den Gruppen jedoch erwünscht.

Ein exemplarischer Prozess wäre so: Eine Begrüßung und Information aller Beteiligten eröffnet die Veranstaltung. Vorgestellt werden: Regeln, Agenda, Verantwortlichkeiten, zeitlicher Ablauf der Arbeitsphasen, der Diskussionsrunden zur Erarbeitung der Arbeitsfragen und der Ergebnisse sowie der Pausen. Dann wird das inhaltliche Thema mit einer Key-Note eingeleitet. In den abgestimmten Zeiten werden anschließend Diskussionen geführt, Ideen gesammelt und Ergebnisse erzielt. Am Ende fasst die Moderation die Ergebnisse zusammen und beschreibt den Umgang mit den Resultaten.

Charakteristisch ist die inhaltliche Offenheit, die viele Möglichkeiten zur Diskussion und Beteiligung bietet. Die Teilnehmer*innen geben eigene Themen ins Plenum und gestalten dazu je eine Arbeitsgruppe. In diesen werden mögliche Projekte bearbeitet und dessen Ergebnisse am Schluss gesammelt. Wichtig ist eine die Moderation dessen wie die Umsetzung der entstandenen Projektideen organisiert werden soll, denn Open Space kann in kurzer Zeit eine große Vielfalt von konkreten Maßnahmen produzieren.

Ziel ist, in kurzer Zeit mit einer großen Zahl von Menschen zu einem umfassenderen Thema wesentliche Teilthemen innovativ und lösungsorientiert zu bearbeiten und eine Aufbruchstimmung zu erzeugen. Je nach Zielsetzung und Durchführungsvariation kann am Ende der Open-Space-Veranstaltung eine Handlungsplanung stehen, in der sich Teilnehmer zur Umsetzung von Ideen aus den Arbeitsgruppen verabreden. Diese Handlungsplanung kann auch sehr konkret erfolgen. Das Ergebnis des Open Space kann z. B. eine Checkliste zur sofortigen Umsetzung sein.

Das Besondere an Open Space: Es bietet einen Rahmen, in dem viele Menschen selbstorganisiert und selbstverantwortlich ihre Anliegen gemeinschaftlich bearbeiten können. Es gibt keine vorgegebenen einzelnen Themen. Jeder kann ein Anliegen, das ihm besonders am Herzen liegt, vorantreiben. Das können komplexe und dringliche gemeinsame, aber auch persönliche Fragen und Themen sein. Sie werden erst zu Beginn der Veranstaltung formuliert. Auch Konflikte können bearbeitet werden. So entsteht ein großer „Themen-Marktplatz“, auf dem sich die Teilnehmer zu Themengruppen zusammenschließen. Die Methode ermöglicht, wenn sie richtig durchgeführt wird, eine breite Beteiligung, erzeugt gegenseitiges Verständnis und Energie für die Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Ideen.

Moderne Variante des Open Space: Bar Camp

Ein Bar Camp ist ähnlich, aber lockerer organisiert. Die Teilnehmenden sind hier aufgefordert, selbst einen Vortrag zu halten oder zu organisieren. Diese Vorträge oder Diskussionsrunden werden durch die Teilnehmer selbst koordiniert, in dem sie ihre Beiträge in sogenannten Grids (Stundenpläne) eintragen. Dieses Format lässt sich digital mit Breakout-Rooms sehr leicht umsetzen.

Ich habe in meinen bisherigen Teilnehmen an Bar Camps noch keinen eigenen Beitrag geliefert, erkenne aber durchaus an, dass die Möglichkeit bestanden hätte. Man kann also auch einfach so dabei sein.

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