Zurück ins Homeoffice?

Wer vor der Pandemie ein schwieriges Verhältnis zu seinen Teamkolleg*innen gehabt hat, mag sich über die Verlegung der Arbeit ins Home-Office gefreut haben. Im Home-Office störten pöbelnde Kolleg*innen, müffelnde Büronachbar*innen und ständig jammernde Zeitdiebe kaum noch. Es fiel leicht, sich unangenehmen Situationen entziehen.

In diesem Sommer sind viele Beschäftigte ganz oder teilweise ins Büro zurückgekehrt. Gerade wer lang im Home-Office tätig war, mag vergessen haben, welche Konflikte auf ihn im Büro warten. Eine Chance für den einen oder anderen Beschäftigten mag darin liegen, dass sie versuchen, nicht an den gleichen Tagen anwesend zu sein, wenn die schwierigen Kolleg*innen vor Ort sind. Eine echte Lösung ist das aber natürlich nicht.

Teams tun gut daran, die neue physische Zusammenarbeit, sei es in Vollzeit oder in 2/3 Tagen in der Woche auf feste Füße zu stellen und die Zusammenarbeit auf neue Füße zu stellen.

Das was uns in Teams zusammenhält sind Beziehungen. Erlebe ich Anerkennung und Fairness, kann ich auch Erfolge feiern und teilen. Stellen Sie sich vor, sie müssten in einem schlaffen Team arbeiten, in dem alle nur schauen, dass sie ihre eigene Arbeit hinbekommen um dann anschließend zu verschwinden. Schrecklich, oder?

Stellen Sie sich vor, Sie würden als Mitarbeiter*in- unterstützt von der Führungsebene- eine Chance haben, die Kolleg*innen noch einmal von einer ganz anderen Seite kennen zu lernen. Sie könnten ein Review der bisherigen Zusammenarbeit ziehen und ihre Wünsche an die direkten Kollegen und Vorgesetzten äußern. Sie könnten diese in einem extern moderierten Prozess ohne Angst einbringen und mit den Kollegen einen gemeinsamen Entwurf für eine freudvolle Zusammenarbeit mit Blick auf die Bedürfnisse und die Beziehungen, aber auch auf die Leistungsfähigkeit des Teams entwerfen.

Sie könnten sich darauf einigen, wie Sie in Zukunft mit den „Schrulligkeiten“ ihrer Kollegen umgehen wollen und definieren, wo dabei ihre Grenzen sind. Sie könnten neue Teammitglieder mit Zusammenhalt und Verständnis anlocken und sich respektvoll gegenseitig unterstützen.

Klingt gut, oder?